Das Mobile Team sucht psychisch kranke Menschen ab 18 Jahren zu Hause auf. Freiwilligkeit und Eigenmotivation sind Voraussetzungen für den Einsatz des multidisziplinären Mobilen Teams.
Das Team ist mobil, interveniert dort, wo sich die Person befindet und bezieht sie aktiv in den Prozess ein.
Die Intensität der Hausbesuche richtet sich nach dem Zustand und den Bedürfnissen der Person. Das Mobile Team bietet Unterstützung (und baut ein Unterstützungsnetz auf) in allen Lebensbereichen.
Flexibilität und Individualisierung der Betreuung sind Schlüsselelemente der Begleitung.
Die Dauer der Interventionen ist so kurz wie möglich und so lang wie nötig.
Das Mobile Team für Erwachsene erreichen:
Die erforderliche psycho-soziale Begleitung kann im häuslichen, familiären Umfeld besser durchgeführt werden, weil:
- Scham und Schwellenängste den Klienten hindern, in eine psychiatrische Einrichtung zu kommen
- Klienten aufgrund ihrer Erkrankung längere Zeit nicht aus dem häuslichen Umfeld herausgekommen sind und für den ersten Schritt Hilfe benötigen
- Klienten auf der Warteliste eines anderen Dienstes stehen und bis zur Aufnahme stabilisierende Unterstützung benötigen
- Klienten nach einem stationären Aufenthalt noch instabil und unsicher sind, ob sie in ihrem alltäglichen Lebensumfeld zurechtkommen
- die Krise eng mit den Lebensumständen vor Ort verknüpft ist (z.B. familiäre Krise, Mehrgenerationensysteme, postnatale psychische Probleme)
- die Klienten aus organisatorischen, psychischen oder körperlichen Gründen nicht oder nur eingeschränkt mobil sind
Es gibt einige Fälle, in denen psycho-soziale Hausbesuche nicht angezeigt sind:
- Klienten, die eine psychiatrische oder psycho-soziale Begleitung ablehnen (fehlendes Einverständnis)
- Klienten mit akuter Selbst- oder Fremdgefährdung (fehlende Bündnisfähigkeit)
- Klienten mit deutlich ausgeprägter Psychose und fehlendem Realitätsbezug
- stark alkoholisierte oder unter starkem Drogeneinfluss stehende Klienten
- Klienten mit körperlichen Beschwerden (somatischer Instabilität) oder Pflegebedürftigkeit
Wenn sich eine bereits bestehende psychische Erkrankung krisenhaft zuspitzt oder sich generell eine psychosoziale Krise zeigt, kann das Mobile Team abklären, intervenieren, unterstützen und stabilisieren.
Gemeinsam mit dem Klienten ermitteln die Mitarbeiter des Teams die Folgen der psychischen Krankheit auf das Alltagsleben und leiten entsprechende Maßnahmen ab, wie beispielsweise:
- Orientierung an gegebene Ressourcen
- Förderung der Selbständigkeit, um alltägliche Aufgaben verrichten zu können
- Förderung gesundheitserhaltender Maßnahmen, wie z.B. das Erkennen und Wahrnehmen von Stress- und Risikofaktoren, um dementsprechend hilfreich handeln zu können
- Aufzeigen der Möglichkeiten, den Tag zu strukturieren, zu planen und zu organisieren (Alltags- und Wochenstruktur)
- Begleitung durch Krisen, indem das Team individuelle Bewältigungsstrategien anleitet, das Helfernetz aktiviert (in enger Zusammenarbeit mit Fachkräften und Angehörigen) und an die entsprechenden Dienste orientiert
- Unterstützung in psychosozialen Fragen